Abstrakt

HINTERGRUND: Obwohl Fluorid in Tierversuchen Neurotoxizität hervorrufen kann und eine akute Fluoridvergiftung bei Erwachsenen Neurotoxizität verursacht, ist über die Auswirkungen auf die neurologische Entwicklung von Kindern sehr wenig bekannt.

ZIEL: Wir haben eine systematische Überprüfung und Metaanalyse veröffentlichter Studien durchgeführt, um die Auswirkungen einer erhöhten Fluoridexposition und einer verzögerten neurologischen Entwicklung zu untersuchen.

METHODEN: Wir haben die Datenbanken MEDLINE, EMBASE, Water Resources Abstracts und TOXNET bis 2011 nach geeigneten Studien durchsucht. Wir haben auch die Datenbank der China National Knowledge Infrastructure (CNKI) durchsucht, da viele Studien zur Neurotoxizität von Fluorid nur in chinesischen Zeitschriften veröffentlicht wurden. Insgesamt haben wir 27 geeignete epidemiologische Studien mit hohen und Referenzbelastungen, Endpunkten von IQ-Werten oder verwandten Messungen kognitiver Funktionen mit Mittelwerten und Varianzen für die beiden Belastungsgruppen gefunden. Mithilfe von Zufallseffektmodellen haben wir den standardisierten Mittelwertunterschied zwischen den Belastungs- und Referenzgruppen für alle Studien geschätzt. Wir haben Sensitivitätsanalysen durchgeführt, die sich auf Studien beschränkten, die dieselbe Ergebnisbewertung verwendeten und bei denen Trinkwasserfluorid die einzige Belastung war. Wir haben den Cochran-Test auf Heterogenität zwischen Studien, Beggs Trichterdiagramm und den Egger-Test durchgeführt, um den Publikationsbias zu bewerten, und Meta-Regressionen durchgeführt, um die Quellen der Variation bei den Mittelwertunterschieden zwischen den Studien zu ermitteln.

ERGEBNISSE: Der standardisierte gewichtete mittlere Unterschied im IQ-Wert zwischen der exponierten Bevölkerung und der Referenzbevölkerung betrug -0.45 (95%-Konfidenzintervall: -0.56, -0.35) unter Verwendung eines Zufallseffektmodells. Somit hatten Kinder in Gegenden mit hohem Fluoridgehalt deutlich niedrigere IQ-Werte als Kinder, die in Gegenden mit niedrigem Fluoridgehalt lebten. Untergruppen- und Sensitivitätsanalysen zeigten ebenfalls inverse Assoziationen, obwohl die erhebliche Heterogenität nicht abzunehmen schien.

FAZIT: Die Ergebnisse untermauern die Möglichkeit, dass eine hohe Fluoridexposition die neurologische Entwicklung von Kindern negativ beeinflusst. Zukünftige Forschung sollte detaillierte Informationen auf individueller Ebene über pränatale Exposition, neurologische Verhaltensleistung und Kovariate zur Anpassung umfassen.