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Systematische Überprüfung epidemiologischer und toxikologischer Belege zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Fluorid im Trinkwasser.Abstrakt
Einleitung
Fluorid ist eine natürlich vorkommende Substanz, die auch Trinkwasser, Zahnpflegeprodukten und Nahrungsergänzungsmitteln zur Kariesvorbeugung zugesetzt wird. Es gibt Bedenken hinsichtlich mehrerer weiterer potenzieller Gesundheitsrisiken von Fluorid.
Ziel
Ziel ist es, eine solide Synthese der Beweise hinsichtlich der Gesundheitsrisiken für den Menschen aufgrund der Fluoridbelastung im Trinkwasser durchzuführen und einen Ausgangspunkt (POD) für die Festlegung eines gesundheitsbasierten Werts (HBV) für Fluorid im Trinkwasser zu entwickeln.
Methoden
Eine systematische Überprüfung der seit den letzten Untersuchungen an Menschen, Tieren und in vitro Daten wurden durchgeführt. Bradford Hill-Überlegungen wurden verwendet, um die Beweise für Kausalität abzuwägen. Zur Ableitung von PODs wurden mehrere Schlüsselstudien berücksichtigt.
Ergebnisse
Die aktuelle Überprüfung ergab 89 Studien am Menschen, 199 Studien an Tieren und 10 wichtige in vitro Bewertungen. Die Beweislage zu 39 Gesundheitsendpunkten wurde präsentiert. Neben Zahnfluorose wurden die Beweise für eine Verringerung der IQ-Werte bei Kindern als stark, für eine Schilddrüsenfunktionsstörung als mittelmäßig, für eine Nierenfunktionsstörung als schwach und für eine Störung des Sexualhormonspiegels als begrenzt eingestuft.
Fazit
Die vorliegende Überprüfung hat mittelschwere Zahnfluorose und eine Verringerung der IQ-Werte bei Kindern als die wichtigsten Endpunkte für die Festlegung eines HBV für Fluorid im Trinkwasser ermittelt. Für diese beiden Endpunkte wurden PODs abgeleitet, obwohl noch eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich der kausalen Beweiskraft für die Kausalität der Verringerung der IQ-Werte bei Kindern und erhebliche Unsicherheit bei der Ableitung des POD besteht. Angesichts unserer Bewertung der Gesamtbeweiskraft wird mittelschwere Zahnfluorose als wichtigster Endpunkt vorgeschlagen, bis weitere Beweise für mögliche Auswirkungen auf die Verringerung der IQ-Werte vorliegen. Ein POD von 1.56 mg Fluorid/l für mittelschwere Zahnfluorose kann als Ausgangspunkt für die Festlegung eines HBV für Fluorid im Trinkwasser zum Schutz vor mittelschwerer und schwerer Zahnfluorose bevorzugt werden. Obwohl dies außerhalb des Rahmens der vorliegenden Überprüfung liegt, können Vorsorgebedenken hinsichtlich potenzieller neurologischer und kognitiver Auswirkungen bei der Ableitung des HBV für Fluorid im Trinkwasser besondere Berücksichtigung erfordern.
Stichwort:
- Fluorid
- Trinkwasser
- systematische Überprüfung
- Dosis-Wirkungs-Verhältnis
- Abfahrtsort
- gesundheitsbezogener Wert
- Gewicht der Beweise
- dentale Fluorose
- IQ in der Kindheit
- Funktionsstörung der Schilddrüse
- Nierenfunktionsstörung
- Störungen des Sexualhormons
Den vollständigen Text finden Sie online unter https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/10408444.2023.2295338
Auszug:
Abbildung 1. Strategie zur Risikobewertung der gesundheitlichen Auswirkungen von Fluorid.
Hinweis: Siehe die Health Canada Zusammenfassung des Expertengremiums dieser Studie.